Im Bann der Göttin
Broschiert - Arena
Erscheinungsdatum:
Januar 1994
ISBN: 3401018167
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Im Bann der Göttin
Mittlerweile ist Alanna
Knappe von Prinz Jonathan. Trotzdem glaubt er ihren Warnungen vor Herzog
Roger von Conté nicht. Herzog Roger, der mächtige Zauberer,
will den Thron an sich reißen. Sind erst einmal der König, die
Königin und deren einziges Kind Jonathan gestorben, so ist er der
nächste Thronfolger! Mit seinem guten Aussehen und freundlichen Auftreten
kann er alle am Hof gewinnen. Nur Alanna nicht. Sie misstraut ihm und er
misstraut ihr, weil ihre magischen Kräfte für ihn unergründlich
bleiben und weil sie immer wieder Mordanschläge an Jonathan – die
wie Unfälle und Zufälle aussehen – vereiteln kann. Jetzt will
Roger als erstes Alanna aus dem Weg schaffen, um seine hohen Ziele zu erreichen.
Nebenbei soll sich Alanna noch auf ihre Ritterprüfung vorbereiten,
vor der sie sich entsetzlich fürchtet.
Ich persönlich
mag den 2. Band der Alanna-Reihe am Liebsten. Hier passt einfach alles.
Die Spannung hält von den ersten bis zu den letzten Seiten, dazu gibt
es Romantik, viel Mut und Ausdauer und ein Mädchen, das langsam lernt,
sich selbst mit ihren Eigenarten zu akzeptieren. – Und nicht zu vergessen
Georg Cooper und Sir Myles, die ich beide ganz besonders gerne mag.
Alanna ist ein modernes
Mädchen, die sich nicht vorschreiben lassen will, brav die Hände
im Schoß zu falten und sich von Jungs oder Männern retten und
erlösen zu lassen. Sie versucht, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Dabei muss sie nicht nur Widerstände ihrer Umgebung überwinden,
sondern auch eigene Zweifel und Unsicherheiten. Ihre Ausdauer und Stärke
machen Mut. Ihre Erfahrungen mit einem sich verändernden Körper
und mit der ersten Liebe sind absolut realistisch und deshalb schön
zu lesen und zum Mitfühlen.
Die Personen des 1.
Bandes und ein paar neu eingeführte Personen werden einem lieb und
teuer. Man kann mit ihnen fühlen, als wäre man selbst bei ihnen.
Tamora Pierce schafft es in jeder Hinsicht, den Leser in ihre Welt einzuführen
und sich nicht nur als Beobachter zu fühlen. Es ist, als befände
man sich mitten in der Geschichte und könnte die Protagonisten als
seine eigenen Freunde ansehen.
Alanna ist ein Vorbild
für Mädchen, wie man sie in der Jugendliteratur häufiger
brauchen könnte, weit weg vom braven, stillen Lämmchen. Hier
wird Mut zur Selbstständigkeit und zu seinen Eigenarten gemacht und
aufgezeigt, dass gerade die Eigenarten einen beliebt machen. Es hat keinen
Sinn, sich zu verstellen, um anderen zu gefallen. Wirkliche Freunde lieben
einen so wie man ist. Eine absolut spannende Fantasygeschichte, mit wirklich
realistischen Jugendlichen.
Nur schade, dass dieses
Buch so dünn ist.
© Karin Sittenauer,
2004

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